Durch nichts wird meine Welt besser begreifbar und lebendiger als durch Gerüche und Geschmäcker. Sinneseindrücke dieser Art schaffen es Erinnerungen, Gegenwart und Vision für einen kurzen Moment an einen Tisch zu bringen - flüchtig, und gerade deshalb so kostbar.
Ich denke, dass nichts in unserem Leben uns so permanent begleitet, reguliert, ritualisiert und essentiell bestimmt, wie eben unsere Ernährung. Sie ist die sinnlichste Verbindung zur Welt – das Bindeglied zwischen Natur und Kultur.
Essen ist aber nicht nur ein Fest für die Sinne, es hat auch einen Sinn. Schon Hippokrates, der Urvater unserer traditionellen europäischen Medizin, formulierte dies in seiner Empfehlung: „Lass Nahrung deine Arznei sein und Arznei deine Nahrung“. Ich persönlich sehe darin:
- eine bewusste Ernährung fernab von Diätwahn und Verboten
- Essen nach Lust und Laune, aber mit Maß und Ziel
- Bewusst Essen hinsichtlich Qualität, Frische und Herkunft unserer Nahrungsmittel
- Keine strengen Diäten, Gebote & Verbote, sondern ein ausgewogener Genuss
Ein krankhaftes Arbeiten an der eigenen Gesundheit klingt genauso kontaproduktiv wie es tatsächlich ist. Das bedeutet aber nicht die Unmöglichkeit, aus alten Ernährungsgewohnheiten herauszutreten und offen zu sein, um Genussfähigkeit zu entwickeln, Geschmacksvielfalt zu entdecken und Qualitätsunterschiede zu erkennen.
Ich bin überzeugt davon, dass es möglich ist Lust an einer Ernährung zu entwickeln, die spürbar die eigene Gesundheit unterstützt und darüber hinaus auch vollen Genuss bringt.
Der eigenene Geschmack erscheint mir immer noch ein besserer Wegweiser zu sein, als die ständig wechselnden Ernährungsmethoden unserer schnelllebigen Zeit.